Dienstag, 25. September 2012

Last Day - Monday Burg Bodenstein

Am Montag kam die Konferenz dann zu einem guten Ende.
Nach einer letzten Geschichte in einem der vier Godly Play Räume trafen sich alle zur Auswertung und Verabschiedung im Burgsaal. Nicht nur positive und negative Rückmeldung wurden gesammelt, sondern auch Themen für die nächste Europakonferenz in Norwegen.
Diese wird in 4 Jahren,also 2016, voraussichtlich in der Nähe von Oslo stattfinden. In der Zwischenzeit wird es ein Trainertreffen in Grossbritannien geben. Um das Treffen in Norwegen so günstig wie möglich anbieten zu können, beginnt nun schon die Suche nach Sponsoren, nationalen bzw. internationalen Förderprogrammen oder auch Projekten der EU.

Wer auf den Geschmack an internationalen Treffen zum Thema "Spiritualität von Kindern" gekommen ist, kann im Sommer 2013 an einem weiteren Kongress teilnehmen. Vom 10.-13. Juli findet eine Tagung der IACS (International Association for Children´s Spirituality) in Leuven, Belgien, statt. IACS

Sonntag, 23. September 2012

LBS - learning by smiling

Sonntag - Der Start in den Tag begann mit dem Gottesdienst. Spielerisch wurde das Evangelium, das Gleichnis von der kostbaren Perle vorgetragen. Die Darbietung und das Wondering wurde pantomimisch vorgestellt und angeleitet. Musikalisch begeisterte der Spontanchor u.a. mit Bach.

Danach folgte ein Vortrag von Juha Luodeslampi. Er ist für den "Lutheran Church Counsil in Finland" und die Universität von Helsinki tätig. Seine These ist:
Learning by smiling! - Bildung geschieht durch das Lächeln!

Der Einstieg in das Thema gelang über die Kunst und die Frage, was es braucht, um den engen Horizont zu weiten; so durch Serrano oder auch dort: Kosolapov Bildung braucht mehr als das Bekannte, die bekannten Bilder, die uns nicht emotional berühren. Bildung geschieht durch Lächeln!

Die Existentialisten lehren uns die Bedeutung des Anderen. Das Andere ist uns fremd; und der Andere ist ist nicht immer leicht in seiner ganzen Realität wahrzunehmen. Er ist verborgen hinter Kleidern, Berufen, Geschlecht etc.
Zwischen dem Ich und dem Du gibt es dann noch etwas "Drittes", es ist zwischen uns, zwischen Freunden, zwischen Liebenden - und auch zwischen den Blues-Brothers Jake und Elwood:

Da ist etwas "Drittes", das sie tanzen läßt.



Diese Existenzform des "Dritten" kann positiv aufgeladen werden und so der Schlüssel zu einer spirituellen, geistlichen Nahrung sein. Hier ist ein Bereich, in dem "Profis" aktiv werden können; sie und auch ihre Methoden. Das Fragen, das Staunen, das "Wondering" kann sich dabei sehr positiv auswirken.

Smile - "Lächeln" als Haltung und Lebenseinstellung, ist ein Weg, um das "Dritte" zwischen uns positiv aufzuladen. Nicht umsonst spielt in Godly Play das Lächeln eine große Rolle, nicht nur in der Schöpfungserzählung. Godly Play steht für ein uns ernährendes Lächeln. "Lächeln" öffnet Horizonte.

Spiritualität kann eine lebenslange Reise des Frangens, des Wonderings sein, wenn diese Tür früh genug geöffnet wird. Dies gilt für Kinder, aber auch für Erwachsene. Falls deren Tür verschlossen sein sollte, kann ein Schlüssel dafür gefunden werden, auch wenn das manchmal einem Versteckspiel ähnelt.
Godly Play kann solch ein Schlüssel sein, für Kinder und auch Erwachsene.

Der Nachmittag eröffnete die Möglichkeit, wieder an Workshops teilzunehmen; zum Beispiel an einem Worksphop über das Verhältnis von Theologie und Spiel oder das Wondering im Allgemeinen.


Der Abend endete mit einem großartigen Tanzevent mit Klezmermusik der "Evas" aus Göttingen.

Samstag, 22. September 2012

Spielend lernen - Beraten/Begleiten im Spiel

Der Schwerpunkt des Vormittags bestand heute am Samstag 22.09. 2012 im Vortrag von Rüdiger Maschwitz. Rüdiger Maschwitz ist der ehemalige Leiter Rheinischen Verbandes für Kindergottesdienstes und Autor zahlreicher Bücher. Seine letzte Veröffentlichung ist: Gemeinsam Gott begegnen - Kinder geistlich begleiten.

In seinem Vortrag stelle Rüdiger Maschwitz zahlreich Zitate und Definitionen von Spiel vor. Biblisch grundgelegt ist das Spiel vor allem in der Schöpfung. Gott erschafft den Menschen und er hat Freude daran.
Einen Schwerpunkt stellte Maschwitz Auseinandersetzung mit dem Spiel in Godly Play und der Spieltheorie Berrymans dar. Berrymans Aussagen zu Spiel und Pseudospiel und die Frage, was das Gegenteil von Spiel ist (Arbeit, Leere, Ernst?) fragte er kritisch an.
Godly Play sei aber wirklich ein Spiel. Ein Spiel sogar in drei Formen: als Figurenspiel in der Darbietung, als entdeckendes Spiel im Wondering und als antwortendes und vertiefendes Spiel in der Kreativphase, im Freispiel.
Maschwitz Schlussthese war, dass Godly Play Erzähler und Erzählerinnen braucht, die immer wieder eigene Glaubenserfahrungen machen und somit wissen wovon sie sprechen, um Kinder gut spirituell begleiten zu können.

Am Ende fragte ich mich:
  • Ist das Spiel der Kinder automatisch gut?
  • Ist Spiel bei Berryman nicht nur das konkrete Spiel, sondern auch eine Haltung, die wir in jeder Situation einnehmen können?

Am Nachmittag bestand die Möglichkeit an drei Exkursionen teilzunehmen:
  • Eine Stadtführung in Mühlhausen
  • Eine Besuch des Grenzlandmuseums Eichsfeld
  • Eine Wanderung rund um Burg Bodenstein.
Am Abend bestand die Möglichkeit, den deutschen Godly Play Film in einer englischen Live-Synchronisation zu sehen. Godly Play Film

Freitag, 21. September 2012

Discover playful potentials

Der heutige Vormittag auf Burg Bodenstein stand im Zeichen des Spiels. Berryman hat dazu einiges im Band 1 geschrieben (5. Kapitel). Dabei stellt er Kritierien für gelungenes Spiel auf:
  • Spiel macht Spaß
  • Spiel verfolgt kein Ziel über das Spiel hinaus
  • Spiel ist spontan und freiwillig
  • Spiel kommt nicht ohne ein gewisses aktives Engagement des Spielenden aus
  • Spiel fördert Aktivitäten wie Kreativität, Problemlösen, Sprachenlernen und die Entwicklung sozialer Rollen
Spiel das diesen Kriterien nicht genügt nennt Berryman PSEUDOSPIEL, das wie ein parasitärer Energieschwamm seinen Wirt aussaugt.
Die erste Aufgabe des Vormittags bestand darin, die Burg und ihre Umgebung zu entdecken und dabei sein Augenmerk auf Möglichkeiten zu lenken, wo hier freies und gelungenes Spiel ermöglicht oder verhindert wird.

Aus den Beobachtungen wurden Fragen entwickelt, die Hintergrund für die noch folgenden zwei Vorträge von Rüdiger Maschwitz und Juha Luodelslampi sein sollen.

Die Fragen lauteten:
  • Ist die Qualität des Einzelspiels anders (besser/schlechter) als die interaktiven Spiels mehrerer Kinder?
  • Warum glauben Erwachsenen zu wissen, was Kinder brauchen?
  • Gibt es auch innerhalb von Godly Play so etwas wie Pseudospiel?
  • Was können Kriterien für Regeln/Grenzen seinß
  • Spielen Kinder, um Spaß zu haben?
  • Gibt es einen Unterschied zwischen Spiel und Aktivität/Beschäftigung?
  • Was sind hilfreiche Grenzen des Spiels?
  • Wieviele Grenzen sind notwendig?
  • Wie können wir mit ruhigem Gewissen sagen: "Wir haben alle Zeit, die wir brauchen!"?
  • Wie kann meine Arbeit spielerische sein?
  • Welche Einstellung muss ein "Spielführer" haben, um das Spiel zu fördern?
  • Wie können wir Kinder ermutigen, frei zu spielen und gleichzeitig Anregung und Inspiration durch uns zu erhalten?
  • Wie können wir die Entwicklung der Vorstellungskraft der Kinder fördern?
Der Nachmittag bot Zeit zu zahlreichen Workshops. Man konnte sein eigenes Material herstellen, den Gottesdienst am Sonntag vorbereiten, sich über den Gebrauch von Godly Play bei Nokia informieren, neue Formen des Wonderings kennenlernen oder sich fragen, wie eine spielerische Begleitung der Kinder durch die Türpersonen aussehen kann.

Der Tagesausklang bestand heute in Begegnungen am Lagerfeuer oder der Sauna.


Donnerstag, 20. September 2012

Welcome

Der Beginn und der erste Abend der Europa-Konferenz auf Burg Bodenstein stand im Zeichen des Ankommens und Willkommen-Geheißen-Werdens.
Die Burg ist geschichtlich gesehen eine evangelische Enklave (Burg + 3 Dörfer) in einer katholischen Umgebung, die ihrerseits eine Enklave innerhalb einer stark säkularisierten Umgebung ist. Früher, zu DDR-Zeiten als Erholungsheim für Mütter, ist die Burg heute ein modernes Tagungshaus in sehr historischem Ambiente.

Ein freundliches Willkommen war der Startpunkt am Abend. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 13 Nationen (Europa und dem Commonwealth) wurden begrüßt: Großbritannien, Irland, Kanada, USA, Litauen, Spanien, Italien, Belgien, Schweiz, Deutschland, Finnland, Norwegen und Australien.

Ein erste Runde des Vorstellens der einzelen Nationen und ihrer Godly-Play Aktivitäten offenbarte viel Neues und Érfreuliches.  In den USA und Kanada wurden viele neuen Erzählerinnen und Erzähler ausgebildet. In einem besonderen Projekt wird Godly Play in einem Projekt mit hospitalisierten Kindern erprobt. In der Schweiz fand mit kanadischer, frankophoner Hilfe, der erste Erzähler-Kurs in Genf statt. In Großbritannien fand ein nationales Erzählertreffen statt und ein Buch über die Bedeutung des Spiels ist in Arbeit (Autoren sind Peter Previtt und Rebecca Nye). Außerdem hilft das Vereinigte Köngreich dabei, Godly Play in Weissrussland bekannt zu machen. In Deutschland wird Godly Play immer bekannter und immer ökumenischer. Dazu trägt sicher auch der Film dabei, der auch auf Youtube zu sehen ist. In Belgien gibt es die ersten Erzähler und eine Website: www.godlyplay.be  In Finnland wird Godly Play immer populärer und verändert sogar Stück um Stück den Umgang mit der Heiligen Schrift. Es wird dort klar, dass Kinder auch ein Recht auf Gleichnisse haben. Man darf und braucht sie ihnen nicht vorzuenthalten. Auch in Firmen und Unternehmen wird Godly Play eingesetzt. Norwegen hilft Godly Play in Dänemark bekannt zu machen. Litauen und Italien machen die ersten Godly-Play Erfahrungen und und und.

Am Ende des offiziellen Teils stand ein Abendgebet in der Burgkapelle. Lateinische Gesänge aus Taizé und das allen gemeinsame Vater Unser begründeten eine Gebetsgemeinschaft über Landes- und Konfessionsgrenzen hinweg.

Auf dem Weg

Auf dem Weg zur Burg. Um Playful Mentoring wird es in den nächsten Tagen gehen. Ein Buch steckt in meiner Tasche "Von Herzen spielen" von O. Fred Donaldson. Jerome Berryman und Godly Play wird nicht erwähnt. Doch mir gefällt der Satz, dass Spiel nicht verzweckt werden darf, z.B. um sich geliebt zu fühlen oder etwas zu lernen. Wohin der Gedanke wohl trägt?

Dienstag, 11. September 2012

I wonder

Ich frage mich, warum ein Konferenzbericht einer Godly Play Europakonferenz nicht auch einmal als Blog erscheinen sollte?
Hier folgen als demnächst Eindrücke, Gedanken, Impressionen, Fragen ... zur Godly Play Europakonferenz 2012 auf Burg Bodenstein.